Montag, 27. September 2010

Anzeichen.

Anzeichen, dass es Zeit wird, wieder nach Hause zu kommen:

"Horscht-Look".
Wenn man mit jeder Woche mehr in Amazonia die ganzen Hippie-Klamotten und Accesoires chic findet und langsam so ausschaut wie die an wunderschoenen exotischen Orten haengen gebliebenen Backbacker-Hippies. Geknuepfte Armbaender, handgemachte Ohrringe, Handtaschen aus Lianengeflecht und bunte haengende Schlumpfhosen.

Erscheinungsbild.
Wenn das Erscheinungsbild unter den tropischen Gegebenheiten leidet und es einem mit der Zeit egal wird und es mit lateinamerikanischer Gelassenheit hin nimmt. Total verstochene Beine von zahlreichen Mostikostichen und Ameisen- und Spinnenbissen, blaue Flecken, offene Stellen von Gummistiefeln nach einer Selva-Tour , verschwitzte Haare, komische Klamottenkombis - eher luftig als sexy, dreckige Klamotten, die man auch mit Flusswasser und reichlich Seife nicht mehr sauber bekommt, Dreck unter den Fingernaegeln, ungezupfte Augenbrauen, Blasen an den Fuessen.
Aber keine Angst, wir kommen gewaschen, in frischen Klamotten und nicht stinkend zurueck!

Tischmanieren.
In der Selva wird grundstaetzlich alles mit dem Loeffel gegessen. In Casa Lupunas Kueche gab es genau nur zwei Gabeln, die Stefanie und ich anfangs noch benutzten. Mit der Zeit haben wir dann aber auch angenfangen fettige Spaghetti, Bananen jeglicher Form und Konsistenz, Reis und Eier mit dem Loeffel zu schaufeln oder gleich mit den Fingern zu essen.

To-Do-Listen.
Wenn man in der Haengematte liegt, mit wunderschoenen Blick auf Fluss und Urwald und anfaengt To-Do-Listen fuer die Zeit nach der Rueckkehr zu Hause zu schreiben.

Hoerspiele.
Wenn man die Cumbia-Rythmen und die Musik der Selva nicht mehr hoeren kann und sich freut, die Ohren mit dem iPod abzudichten. Danke Steffi fuer die "TKKG"-Hoerspiele und den David Guetta-Mix.

Kaffee.
Wenn man sich schon ueber Instantkaffee freut, der nicht aus Flusswasser (wir haben es leider nicht immer geschafft ueberall unsere Wasseraufbereitungstabletten in die Wasserkuebel zu werfen, die fuer das Kochen verwendet wurden), sondern aus echtem Flaschenwasser aufgegossen ist. Ich freue mich schon so sehr auf den ersten frisch gebruehten Kaffee mit echter Milch. Am Flughafen von Lima werden Steffi und ich uns auf die Pirsch nach echtem guten Kaffee machen, auch wenns der von Starbucks sein muss.

Maennergeschmack.
Wenn man anfaengt den maennlichen Peruanern, die man vor Wochen nicht sonderlich ansprechend fand, hinterher zu sehen und ueber seinen abweichenden Maennergeschack nachdenkt.

Mañana, mañana.
Wenn man den suedamerikanische Gelassenheit so sehr annimmt, dass man auch anfaengt alles aufzuschieben und auf morgen zu vertagen und viele gute Ausreden findet warum man gerade dies und das nicht tun kann. Ich glaube bald zieht ein Unwetter auf, in zwei Studen gibt es sowieso Essen, ich muss darueber nochmal gruendlich nachdenken, morgen reichts auch noch.

Update.
Wenn ich meinen Freunden und meiner Familie anfange sehr zu fehlen.

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