Dienstag, 7. September 2010

Auf gehts ein zweites mal nach San Martin Tipishca.

Heute Nachmittag mache ich mich gemeinsam mit Stefanie und Elvio und einigen neuen Solarlampen, Solarlampenersatzteilen und drei Wochen Verpflegung im Gepaecknochmal auf den Weg nach San Martin Tipishca. Diesmal aber von der anderen Flussrichtung von Iquitos aus. Die Verkaeufer heute auf dem Markt haben uns glaube ich fuer verrueckt gehalten, bei den Mengen die wir eingekauft haben. Aber in San Martin gibt es ausser Yuca und Bananen nicht viel mehr, alles andere muss ueber den Wasserweg muehsam in das kleine Dorf transportiert werden. Lebensmittel wie Reis, Pasta, Gemeuse, Obst, Gewuerze, Tee, Kaffee und sonstige lebensnotwendigen Utensilien wie Klopapier und Seife sind in San Martin Mangelware. Es gibt zwar einige kleine Laenden, doch die sind sehr ueberteuert, gering bestueckt und nicht an jedem Tag gibt es auch genau das, was man gerade braucht. Im Dorf spricht sich schnell rum, wenn ein Boot mit frischem Brot, Papayas oder suessen Bananen angekommen ist und ist man nicht schnell genug, ist auch schon alles ausverkauft.

Meine Angst vor Spinnen habe ich bisher einigermassen im Griff. Zum Glueck sind mir die ganz dicken behaarten Dinger bisher noch nicht ueber den Weg gelaufen, aber die mit den ewig langen Beinen, die ich nachts an der Wand entlangkrabbeln hoere, reichen mir auch schon. Ist jedes mal eine Expedition, wenn ich mich nachts mit Solarlampe bewaffnet auf den Weg ueber einen langen Korridor und ueber einen Steg zur sepereaten Cabaña aufs Klo mache.
Zur Zeit wohnen noch acht Studenten aus Nauta mit im Casa Lupuna. Sie studieren Tourismus und absolvieren gerade in den Semesterferien ein Praktikum. Bei Spinnenalarm muss ich also nur laut rufen. Die Jungs haben mir in der vergangenen Woche viel ueber Amazonia erklaert, viele Fische, Pflanzen, Fruechte und Voegel habe ich kennenglernt, so viele, dass ich Schwierigkeiten habe mir die Namen zu merken. Vor allem weil sie immer zwei Namen haben - in Castellano und in der alten Sprache der Selva-Bewohner.

Stefanie und ich haben in der kurzen Zeit, die uns noch in San Martin verbleibt viel Arbeit fuer den Verein zu erledigen. Mal sehen wie weit wir kommen. In San Martin ticken die Uhren doch ein wenig anders und auch die Arbeitsweise und das Arbeitsverstaendnis ist ein anderes.

Die letzten Tage in Peru werden Stefanie und ich in Iquitos verbringen. Zum einen um hier noch den Staddtteil Belen und eine Lagune zu besuchen und zum anderen als zeitlichen Puffer. Man weiss nie wie sich der Wasserstand der Fluesse entwickelt, ob der Motor an dem Tag auch funktioniert und ob er da ist und ob genug Sprit vorhanden ist, um von San Martin nach Nauta zu kommen.


Die ersten Eindruecke von San Martin Tipishca. Mehr Bilder nach unserer Rueckkehr...







3 Kommentare:

  1. Judith, ich finde es ja toll, wie du hier alles so detailliert beschreibst, aber...kriegst du dafür Geld bzw. wirst du vom Verein verdonnert? Im Vergleich war ja mein Blog so leer geputzt wie der Potsdamer Postkutschkasten :-) !



    Genieße die letzten Wochen!!!
    Greetings - Friedy

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  2. Hi,

    ich kann dem Friedemann nur zustimmen...jedes Mal wenn ich anfange zu lesen...bin ich sofort bei dir..weil alles bildhaft und detailreich beschrieben wird.

    Danke für die "Kopf-Reise"

    Und das Wort: Postkutschkasten kann ich immer noch nicht aussprechen ;)

    Dicke Umarmung aus Dublin,

    Katrin

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  3. Hey Süße,

    herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag mein Schatz.
    Ich habe den ganzen Tag an dich gedacht, aber komme leider erst jetzt in den letzten Minuten vor 24 h dazu dir meine Glückwünsche zu senden.

    Ich hoffe du feierst auch ein wenig...am anderen Ende der Welt.

    Ich drück dich ganz arg und freue mich dich bald wieder zu hören oder zu sehen.

    Deine Katrin

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