Freitag, 20. August 2010

Pile - Vivero, ein Leben im Bambusaussichtsturm.

Die Vereine Pro Vita Andina e.V. und Cerro Verde haben das Vivero (dt.: Baumschule) Projekt vor einigen Jahren in Pile ins Leben gerufen.
Ganz nah in den Waeldern leben Affen. Da die Einwohner Piles aber leider genau viele der Baeume gefaellt haben, die die Affen zu leben brauchen, entstand ein Wiederaufforstungsprojekt.
Zur Zeit steht das Projekt leider relativ still, da sich die Einwohner Piles dafuer nicht mehr sonderlich interessieren. Neue Baeume, bedeutet mehr Affen, mehr Affen sind interessant fuer Touristen, mehr Toursiten im Dorf heisst mehr Einnahmen fuer das Dorf. Aber das verstehen die Leute hier irgendwie nicht so richtig.
Es gibt ein weiteres Projekt, dass den Tourismus nach Pile bringen soll. Neben der Hutflechterei koennten die Touristen in den Waeldern Piles die Affen beobachten, nur leider sind die Affen nur noch sehr selten zu sehen und wenn sie zu nahe ans Dorf kommen, werden sie auch oft von den Einwohnern vertrieben. Ich habe in den zwei Wochen in Pile keinen einzigen Affen zu Gesicht bekommen, sie dafuer aber immer abends in der Daemmerung gehoert.



Der Bambusaussichtsturm. In der Mitte das Turmzimmer. Es hat genau Platz fuer ein Stockbett und den Reisekram.



Mein Bett mit Moskitonetz. Ohne das haette ich dort sicherlich kein Auge zu getan. Ich habe immer vermieden das grosse Licht im Zimmer anzumachen, damit ich keine Spinnen oder sonstiges Krabbel- und Stechtier anlocke. Mit Stirnlampe lag ich im Bett und hab in den Romanen von Beatrice geschmoekert.



Diese Leiter musste ich zu meinem Turmzimmer tochsteigen. War wahnsinnig glitschig wenn es genieselt hat und meine Schuhe voller Matsch waren.

Sicht aus dem Turm.



Der Juengste von den Domingo-Jungs kam immer wieder auf Besuch - vorzugsweise dann, wenn ich gerade am Kochen war und es meistens Nudeln mit Gemuese-Tomatensosse gab. Was anderes konnte ich auch gar nicht kochen, das Leben im Vivero hatte viele Aehnlichkeiten wie Camping und Jugendfreizeiten.



Fruehstueck - Muesli, ich hab in einem Supermarkt in Manta tatsaechlich Haferflocken gefunden.





Hier wachsen alle moeglichen Baeume herran. Da nur wenige Baeume verkauft oder in den Waeldern Piles gepflanzt werden, wird der Platz in Vivero langsam eng.



Buero, Kueche und Geraeteschuppen in einem.



Meine Kueche.



Meine Spuele. Das benutze Wasser habe ich anschliessend zum Toiletten spuelen benutzt, brav Wasser sparen und so. Toilettenspuelung gibt es keine - im Klo nur einen Wasserhahn und einen Eimer.



Mein Klo und meine Dusche.



Sicht vom Turm aus auf den Vivero. Im Haus rechts wohnt Hutflechter Domingo mit seiner Familie. Von dieser Familie habe ich auch den Panamahut (der leider einen falschen Namen hat, da er nicht aus Panama kommt - viele Reisefuehrer sagen die Orginalhuete kommen aus Montechristi, aber das ist auch falsch, dort werden sie nur verkauft, gefertigt werden sie in Pile) fuer meinen Papa gekauft.
Domingo kuemmert sich um den Vivero, haelt alles in Schuss, repariert und verwaltet die Schluessel. Leider kam es vor meiner Zeit zu Unstimmigkeiten zwischen ihm und dem Verein, so das man Start nicht ganz einfach war. Beatrice konnte aber zusammen mit den Buergermeister Milton das Eis brechen, so dass ich einigermassen mit ihm zusammen arbeiten konnte.

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