Ueber den Verein Pro Vita Andina e.V. sind am Colegio Tabacundos fuenfundzwanzig Patenschaften entstanden. Die Pateneltern kommen vor allem aus Deutschland und der Schweiz. Die Pateneltern zahlen monatlich 30 USD an das Patenkind. Das Geld geht ohne Abzuege oder sonstige Kosten direkt an die Eltern des Patenkindes. Sofia, die Sozialarbeiterin am Colegio ist im staendigen Kontakt mit den Familien der Patenkindern und den Patenkindern selbst und schaut, dass das Geld auch dem Patenkind zu Gute kommt.
Die Familien sind zum bitterarm und wirklich auf das Geld angewiesen. Mit den Patenschaften wird gewaehrleistet, dass die Schueler einen Abschluss am Colegio erlangen konnen und die Chancen dass sie danach studieren erhoeht sich somit. Viele Kinder, die das Colegio und spaeter die Universitaet aus finanziellen Grueden nicht besuchen koennen arbeiten auf den Blumenfarmen in der Umgebung. Sie werden dort schlecht bezahlt und gefaehrden auf laengere Sicht ihre Gesundheit durch die eingesetzen Pestizide.
Vom Verein aus gibt es bestimmte Bestimmungen welche Kinder Patenkinder werden koennen. Unter anderem sind die schulischen Leistungen am Colegio ausschlaggebend, sowie ob Geschwister vorhanden sind und nur wenige Familienmitglieder in der Lage sind fuer ein regelmaessiges Einkommen der Familie zu sorgen. Viele Eltern der Patenkinder sind alleinerziehend, auf Grund einer Krankheit nicht in der Lage zu arbeiten oder leben sonst in schwierigen sozialen und familiaeren Verhaeltnissen.
Alle Patenkinder arbeiten jeden Samstag Vormittag gemeinsam auf der Granja (dt.: Farm) des Colegios. Die Granja liegt etwas weiter auserhalb des Colegios am Stadtrand.
Der Eingang der Granja mit fast allen Patenkindern an einem Samstag Vormittag.
Das Gelaende der Granja ist sehr weitlaeufig. Nicht nur die Patenkinder des Vereins arbeiten hier, sondern auch Lehrer mit Schuelern des Agrarunterrichts.
"Tomate del arbol" wird angebaut. Eine Frucht, die in Ecuador oft als Saft getrunken wird. Davor muss die Frucht aber erst gekocht und anschliessend geschaelt werden um die Bitterstoffe zu entfernen. Mit etwas Zucker ein sehr leckeres Getraenk.
Neue Bewaesserungssysteme werden von verschiedenen Schulklassen auf ihre Funktionalitaet hin erprobt. Hier wachsen Limonenbaeume mit einer Troepfelbewaesserung.
In einem Abschlussprojekt eines Agrarkures der Abschlussklasse wird seit einigen Monaten ein Meerschweinchenzuchtprojekt durchgefuehrt. Das Futter fuer die Meerschweichen wird auf der Granja angebaut und die Meerschweinchen werden geschlachtet und lebendig in der Markthalle gegenueber des Colegios verkauft. Von den Einnahmen werden zustaetzliches Futter und weitere Meerschweinchen gekauft.
Der stolze Meerschweinchenzuechter.
In einem Buch wird die Anwesenheit der Patenkinder genau festgehalten. Wer einen Samstag Vormittag versaeumt muss die Arbeit auf der Granja nachholen oder kann ein Familienmitglied zur Vertretung auf die Granja schicken.
Es gibt ein Wasserreservouir auf der Granja. Das Wasser kann hier am Brunnen abgepumpt werden. Leider gibt es noch kein richtiges Bewasserungssystem, so dass die Schueler immer wieder die Gieskannen fuellen muessen und zu den Beeten zu laufen um die vielen Pflazen zu giessen.
Geraeteschuppen und zu Hause der Meerschweinchen.
Einer der vielen Viveros (dt.: Baumschule) der Granja.
Hier werden kleine Baeume und Buesche fuer das Aufforstungsprojekt der Lagunen gezuechtet, die sich hoch oben auf einem Berg zwischen Tabacundo und Cayambe befinden. Das Colegio hat mit der Stadt einen Vertag abeschlossen. Das Colegio zuechtet die Pflanzen fuer die Aufforstung der Lagune und die Stadt verpflichtet sich die Pflanzen dem Colegio abzukaufen.
Bei einer Aktion des Aufforstungsprojektes der Patenkinder in den Lagunen war ich dabei. Wahnsinnig schoen diese Lagunen, aber dazu in einem anderen Blogeintrag mehr.
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